Breimanns Blog

Kan. Dattelpalme

Die Königin der Wedelpalmen

27.01.2025
Kan.Dattelpalme

Ein vielseitiges Gestaltungselement

Die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) – meine Lieblings-Landschaftspalme – stammt von den Kanarischen Inseln und wurde im 19. Jahrhundert von Briten ins Mittelmeergebiet gebracht. Mit ihren langen, fächerartigen Wedeln und ihrem markanten Stamm – der in jungen Jahren oft an eine Ananas erinnert – hat sie sich weltweit als strukturgebende Pflanze etabliert. Sie kann bis zu 20 Meter hoch werden und ist vor allem für größere Gärten und Parkanlagen eine beliebte Wahl. In kleineren Gärten erobert sie dann den ganzen Garten.

Herkunft und besondere Eigenschaften

Die Kanarische Dattelpalme ist eng verwandt mit der echten Dattelpalme (Phoenix dactylifera), die essbaren Früchte trägt. Diese wurde von Mauren nach Europa eingeführt. Anders als ihre Verwandte bildet sie jedoch in Regionen wie Südeuropa keine reifen Datteln, da die nötigen Temperaturen von über 70 Grad im Palmenherz über mehrere Monate fehlen. Stattdessen wird sie vor allem wegen ihrer Robustheit, Schönheit und Langlebigkeit geschätzt.

Ökologischer Nutzen

Die Palme bietet mehr als nur optischen Wert. Ihre Blüten, die im Frühjahr erscheinen, sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber. Nach regenreichen Sommern kann es zusätzlich im Herbst unter günstigen Bedingungen zu einer zweiten Blüte kommen, was die Pflanze besonders interessant für ökologisch gestaltete Gärten macht.

Pflegeleicht und langlebig

Die Kanarische Dattelpalme wächst langsam, erreicht aber mit der Zeit eine beeindruckende Größe. Ein regelmäßiger Rückschnitt hält sie in Form und unterstützt ihre klare Erscheinung. Ihre Widerstandsfähigkeit macht sie zu einer geeigneten Wahl für mediterrane Klimazonen und geschützte Standorte in gemäßigten Regionen.

Allerdings ist auch diese nichtheimische Palme in der ganzen Welt gefährdet. Durch schlampige Importeure und Überwindung von Gesundheitszeugnissen wurden über Marokko echte Dattelpalmen nach Europa eingeführt, die mit dem malaiischen Palemrüssler konterminiert waren, einem äußerst gefräßigen Käfer. Der fliegt nun in ganz Südeuropa aus und bringt die Palmen zu Fall. Und ist nur mit einem Gift zu behandeln, da ihm in Europa die Fressfeinde fehlen.

Übrigens: Es gibt in Europa nur zwei heimische Palmenarten: Die Chamaerops humilis (überwiegend) und die Phoenix therophrasti (nur Kreta).

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